„Dieses Land braucht mich nicht“, resümiert der Künstler in dem Interview. Das ist falsch. Deutschland braucht jeden, erst recht einen hochangesehenen Künstler wie ihn, der Brücken nach China bauen kann, ohne nur alte Klischees über den bevölkerungsreichsten Staat der Welt zu repetieren. Seine Einlassungen über die Interessen deutscher Unternehmen und die Beziehungen zu China sind deshalb auch substantieller, etwa wenn er darauf hinweist, dass Menschenrechtsthemen in diesen Kontexten zu kurz kommen. Vielleicht ist er sich bewusst gewesen, dass dies überlesen werden würde, wenn er der deutschen Öffentlichkeit in dem Interview keinen Knaller präsentiert. Aber der Knaller ist dann doch eher ein Knallfrosch ohne größere Wirkungen. Weil die Argumente fehlen. Vielleicht, so die Hoffnung, liefert er sie noch nach?