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谢盛友:冷战政治遗产柏林墙
还有3天,就是柏林墙被推倒20周年纪念日。根据德国央视2台的民意调查,86%的原西德人、91%原东德人对德国重新统一感到满意。根据德国央视1台的民意调查,56%的德国人感到统一后社会不公正。不过,如果德国没有统一,同样还是很多人会感觉社会不公。
1989年11月9日,屹立了28年柏林墙被推倒,此后两德签署政治和约,1990年德国重新统一。
柏林墙倒塌20周年纪念日到来前夕,阿登纳基金会举行了盛大的庆典仪式。参加者有美苏冷战时期的台上对手:戈尔巴乔夫和老布什。联邦德国前总理科尔表示,德国历史上令人感到自豪的事件并不多,但他却有感到自豪的理由。他说:“没有比德国统一能够让我感到更为骄傲的事情。”
岁月流逝,也在戈尔巴乔夫身上留下了明显的痕迹。他走上讲台时,步履显得很吃力。而与会三位嘉宾中岁数最大的老布什走路时已经离不开拐杖了。这位当年见证了柏林墙倒塌的美国前总统表示:“柏林墙的倒塌以及德国实现统一,意味着冷战的结束。”
柏林墙在1961年8月13日开始建造,一开始只是铁丝网,后来被大量换成真正的围墙。东德称此围墙为“反法西斯防卫墙”,但多数西方国家认为建围墙的真正目的是禁止东德人逃入西柏林。该墙把柏林隔成两个世界,一边是社会主义,一边是资本主义。
肯尼迪于1963年6月26日在柏林演讲,题目是《我是一个柏林人》,他说:“自由有许多困难,民主亦非完美,然而我们(民主国家)从未建造一堵墙把我们的人民关在里面,来防止他们分开我们。” “自由是不可分割的,只要一人被奴役,所有的人都不自由。”
柏林墙建立后,有人采用跳楼、挖地道、游泳等方式翻越柏林墙,共有5043人成功地逃入西柏林,3221人被逮捕,239人死亡,260人受伤。
1988年,我乘坐火车从东往西穿越柏林墙,亲眼目睹高墙的威严,东面的大墙干净洁白,为什么呢?因为没有人可以靠近它;西面的大墙五花八门,看上去好像不是一堵高墙,而是艺术画廊。写什么画什么的都有:骨肉同胞,我们时刻想念你!拥抱你,我东边的兄弟!……
“温暖”的柏林墙
1989年,我亲眼目睹柏林墙的倒塌,每一位东德公民进入西德,都立刻获得一笔100马克的寒暄费(Begrueßungsgeld)。仅在1988年,西德政府就支付了2亿6千万马克的寒暄费。柏林墙倒塌之夜,东德人潮涌入西柏林,时任西柏林市长的Walter Momper 指示,所有银行和储蓄所连夜加班加点,为东德人发放寒暄费。
日前,德国Forsa研究所在《明星周刊》(Stern)公布了一项民意调查,在受访的1002名德国人当中,有15%的人怀念东西德统一前的日子。根据该民调发现,许多西德人对于他们必须缴付重税,以重建前共产东德感到不满。
过去20年,德国已拨出1万2000亿欧元的国家资金展开重建工程。东德人对于自己的平均收入只是西德人的80%也大为不快。德国人口约8200万,不过,由于失业率上升,东德部分地区的人口已大幅度减少。自1990年以来,东德人口共减少了约200万人。
该民调也显示,55%的受访者认为,如果政府能取消征收“团结税” (Solidaritaetszuschlag,收入的5,5%,根据近日德国媒体报道,东德人也缴纳团结税),这将有助于东西德融合;该“团结税”主要是为东德重建筹集资金(根据近日德国媒体报道,该款现在主要用于应付经济危机)。此外,50%的人认为应该提高东德人的退休金,以缓解东西德之间的紧张关系。
墙把兄弟隔开,都是骨肉同胞,弟弟有困难,哥哥帮一把,没说的。而现在墙没了,大家都一样了,平起平坐,凭什么我要救助你?凭什么我要缴纳团结附加税?在东德的时候,小孩可以免费上幼儿园,可以免费读书,直至大学毕业,享受全民保健,如今,某些东德人反而觉得柏林墙在时更加温暖。
柏林墙给德国人造成的血泪创伤,不是施奈德(Schneider)的《越墙者》(Der Mauerspringer)一书能够交待清楚,它毕竟是东德社会主义遗留下来的一份特殊的政治遗产,对它的留恋,对它的纪念,有甜酸苦辣。
Joachim Gauck im Gespräch mit Bettina Klein
Der frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, hat sich für eine weitere Aufarbeitung der Vergangenheit ausgesprochen. Der Prozess der Benennung von Wahrheit und Schuld sei ein heilsamer und müsse fortgesetzt werden.
Bettina Klein: Was wird nur aus unseren Träumen? Eine Zeile aus dem berühmten Lied von Wolf Biermann und eine Frage, die sich vor dem Umbruch und auch kurz danach viele Menschen in der DDR gestellt haben. Ein Thema auch jetzt im Gespräch mit Joachim Gauck. Er war Bürgerrechtler, Pfarrer und ist uns allen bekannt als langjähriger Beauftragter für die Stasi-Unterlagen. Auch ihn begrüße ich jetzt live in Berlin. Guten Morgen, Herr Gauck.
Joachim Gauck: Schönen guten Morgen!
Klein: Was ist für Sie das entscheidende, das zentrale Gefühl heute an diesem Tag, 20 Jahre danach?
Gauck: Glück und Dankbarkeit. Ich gehöre zu dem größeren Teil der Bevölkerung, habe ich nicht immer gehört, der diese Gefühle empfindet, aber nicht nur, weil diese Mauer gefallen ist. Es ist ja so ein schönes Signal, eine Bildikone geworden, und die kennen ja nicht nur wir Deutschen, sondern wie wir jetzt erfahren alle Welt: Mauerfall. Ich denke aber immer daran, dass der Mauerfall nicht irgendwie zufällig passierte, oder weil der Herr Gorbatschow so freundlich war, sondern weil vier Wochen zuvor, am 9. Oktober in Leipzig, zig Tausende Menschen ihre Angst und ihre Ohnmacht besiegt hatten und auf der Straße sagten, wir sind das Volk. Da entsteht eine Kraft, die so stark ist und die so unerwartet uns Unterdrückte, aber auch die Regierenden bewegt, dass irgendwas geschehen musste. Da wird der Raum zu eng in einem befreiten Land und dann fallen die Mauern, und so ist es bei mir. Ich denke immer daran, wenn ich an den Herbst 1989 denke, an diesen Frühling im Herbst, wie in meiner Stadt - ich war in Rostock - zum ersten Mal die Menschen tatsächlich in Massen auf der Straße sind. Das war bei uns am 19. Oktober, was es in Leipzig am 9. war. Diese Mischung aus langjährig eingeübter Angst, dann Mut fassen, aufstehen und sich als Bürger neu definieren mit "wir sind das Volk", das ist das, was diesem 9. November vorausgeht, und das gibt ihm auch diese eigenartige Würde und Kraft. Das ist ein wunderbares Symbol, Mauern fallen, wenn Menschen sich ermächtigen.
Klein: Wenn das historische Bild nun möglicherweise über Generationen verblasst, die die DDR eben nicht mehr bewusst oder nicht im Erwachsenenalter erlebt haben, sind Sie deswegen besorgt?
Gauck: Ja. Man kann immer besorgt sein, wenn Menschen lieber dumm bleiben wollen, als sich der politischen Aufklärung hinzugeben. Nur wir werden ja nie andere Zeiten haben. Es wird immer ein Großteil von Menschen geben, die nostalgisch sind, und das war nach dem Krieg so. Ich erlebe das nun leider zum zweiten Mal, dass eine Gruppe von Menschen sagt, ach es war auch nicht alles schlecht beim Führer, und statt Führer können Sie dann das jeweilige System einsetzen. In Chile: Ach, es war auch nicht alles schlecht bei Pinochet. In Argentinien: Ach, es war auch nicht alles schlecht bei Videla. In Spanien: Ach, es war auch nicht alles schlecht bei Franco. Diese Leute gibt es, die die Vorteile der Freiheit nicht erkennen und nur die Freiheit als den Raum sehen, wo man auch verlieren kann. Das ist zu beklagen und ich bin ganz froh, dass das politische Deutschland sich diese Blickrichtung auch leistet in Richtung derer, die nicht so gut angekommen sind wie die Mehrheit.
Klein: Herr Gauck, eine entscheidende Frage, die im Augenblick mit dem weiteren Erstarken der Linkspartei aufgeworfen wird: Wie umgehen im Einzelfall mit der Vergangenheit? Matthias Platzeck, immerhin Ministerpräsident von Brandenburg, wirbt dafür, auch Menschen, die für die Stasi gearbeitet haben, mit einzubeziehen, und er wirbt interessanterweise dafür mit der Parallele, in der Bundesrepublik hatten nach dem Krieg Nazis und auch Mitglieder der Waffen-SS eine Chance. Ist das der richtige Ansatz?
Gauck: Na ja, den Matthias hat man jetzt genug abgewatscht für seine SS-Wortwahl. Aber wir müssen dazu Folgendes sagen. Erstens hatten wir keine Entkommunisierung wie nach dem Kriege, als über zwei Millionen Deutsche aus dem öffentlichen Dienst flogen. Zweitens hat auch der, sagen wir, partielle Elitentausch, also Reinigung des öffentlichen Dienstes von Stasileuten, nur etwa 50 Prozent der Stasihelfer aus dem öffentlichen Dienst entfernt. Etwa im Bereich der Innenministerien der Länder, also bei der Polizei, sind rund 50 Prozent der ehemaligen IM weiterbeschäftigt. Jetzt schauen wir das an. Es sind 100 Prozent derjenigen weiter beschäftigt, die als Kommunisten in der Partei waren, und etwa 30 bis 50 Prozent ehemaliger IM. Da kann man doch nun nicht von einer besonderen Gehässigkeit gegenüber dem alten System sprechen. Und wenn Platzeck nun einen neuen Schritt machen will, dann fände ich es besser, wenn er nicht gleich das große Programm von Versöhnung aufrufen würde, sondern einfach sagt, welcher Vorteil - und das tut er ja auch - für das Land darin besteht, dass er Rot-Rot wählt. Er meint zum Beispiel, dass die CDU zu zerstritten ist und anderes, und ich finde es nicht gut, und zwar aus folgendem Grund: Versöhnung ist ganz einfach. Wenn derjenige, der etwas getan hat, die Wahrheit sagt, und aufgrund von Wahrheit werden Menschen versöhnungsbereit, sofort und unmittelbar, und wenn zu dieser Wahrheit auch noch im Grunde Schuldeingeständnis gehört und manchmal vielleicht ein bisschen Reue, dann läuft das ganz von selbst mit der inneren Einheit und der Versöhnung. Aber solange noch in Personen und in Thesen enge Verknüpfungen zur vorangegangenen Diktatur von dieser Linkspartei ausgehen, bezeichnen viele und auch ich sie als Eventualdemokraten.
Klein: Herr Gauck, was mich so erstaunt hat an dem Artikel von Matthias Platzeck, vergangene Woche ja im "Spiegel" veröffentlicht, war: meines Wissens gab es 20 Jahre in der Bundesrepublik, die er als Beispiel anführt, einen Aufstand genau gegen diese Praxis, nämlich der Einbeziehung der Nazis in die Gesellschaft, und da sind wir beim Jahr 1968. Ein solches Jahr 1968 hat es in der DDR nicht gegeben, nicht mit Blick auf die Nazi-Zeit, und man fragt sich natürlich, jetzt sind wir 20 Jahre nach dem Mauerfall, brauchen wir jetzt noch dazu eine Art "1968" mit Blick auf den Sozialismus?
Gauck: Viele von uns haben das Gefühl und Frau Klein, Sie haben ja völlig Recht. Man merkt das auch an der politischen Kultur in Deutschland, wo es ein 1968 gegeben hat und wo nicht. Man merkt es an vielen anderen Dingen, dass in Betrieben keine freien Gewerkschaften existierten, dass wir in unseren Schulen Fahnenappelle, Militärunterricht hatten, keine Schülerzeitungen und keine Klassensprecherinnen, sondern FDJ-Sekretäre. Und ich sage Ihnen: Betriebe und Schulen sind anders in der Freiheit als in der Diktatur. Diese Verhaltensweisen müssen natürlich reflektiert werden. Warum sind wir so angepasst? Warum fällt es uns so schwer, Eigenverantwortung zu übernehmen? Doch nicht, weil die Ostdeutschen charakterschwach sind. Das sind großartige Menschen und darunter gibt es auch ein paar Bekloppte, wie überall auf der Welt. Aber sie haben doch im Grunde genügend geleistet. Nur sie brauchen eine längere Trainingszeit, um dieses eigenverantwortliche Handeln einzuüben, und da hat der Westen einfach einen Trainingsvorsprung, so ist das, aber keinen Charaktervorsprung.
Klein: Sehen Sie denn so etwas 20 Jahre später, dass dieses Training, wie Sie es genannt haben, jetzt nachgeholt wird, sprich also auch eine andere Art von Fokussierung auf die Vergangenheitsaufarbeitung gelingen wird?
Gauck: Das Merkwürdige ist ja, dass wir anders als nach dem Krieg sofort angefangen haben, mit offenen Augen und offenen Akten den Kommunismus zu delegitimieren. Wir wissen alles über ihn, wir kennen die Feinstruktur durch die Stasi-Akten, wir haben ja gelernt von den 68ern. Deshalb haben wir das ja sofort so angefangen mit der Diktatur, eben nicht zu schweigen und einen Betondeckel drauf. Nur das Eigenartige ist jetzt, dass wir eine große Gruppe von Eingeweihten haben und daneben diese Gefühle, die Sie aus der alten Bundesrepublik beschrieben haben, bitte nicht dran rühren, wir wollen es gar nicht so genau wissen. Und wir wissen nicht so genau, wann in der Masse dieser Effekt eintritt, dieses kathartische Erinnern, wo man die eigene Schuld benennt, Trauer zulässt und auch Scham. Insofern warten wir immer auf so eine etwas größere Bewegung als die von einzelnen Politikern und einzelnen Gruppen ausgehende, wirklich in der Tiefe anzukommen, und da könnten die Leute aus der PDS, die wirklich die Demokratie begriffen haben, mit ihren roten Reaktionären in der eigenen Partei mal anfangen, mit denen Tacheles zu reden und sich auch von einigen zu trennen, die da immer noch eine Diktatur verklären und umdeuten.
Klein: Abschließend, Herr Gauck, Sie haben angedeutet: wenn Schuldeingeständnis da ist bei Menschen, die schuldig geworden sind in dieser Situation unter dem System, soll das noch eine Rolle spielen, oder soll das keine Rolle mehr spielen, wie hat sich jemand verhalten unter diesen Bedingungen, die man wirklich keinem Menschen wünscht, nämlich unter Druck eine Entscheidung zu treffen, mit wem arbeite ich zusammen, was gebe ich preis, was ist mir meine eigene Karriere wert? Muss das heute noch zählen, oder sagen wir, das ist eigentlich egal?
Gauck: Nein. Es soll natürlich nicht zählen, ob einer sich angepasst hat, und ich habe ja vorhin schon erzählt, dass die Genossen, wenn sie qualifiziert genug waren, auch weiterarbeiten konnten. Die sind ja nicht rausgeflogen - ich meine die SED-Genossen. Aber Schuld ist eine merkwürdige Sache. Viele Völker denken, man muss sie nicht besprechen und sie verschwindet automatisch. Das ist doch gerade das, was wir Deutsche gelernt haben, dass eine Nation sich nicht verliert, wenn sie zu ihrer Schuld steht, und dass sie ein neues Gesicht bekommt, dass sie auch glaubwürdig wird und nicht nur für die Außenwelt um uns herum, sondern für die eigenen Landsleute. So kann sich eben Distanz zur eigenen Nation dann wandeln auch in Bejahung, aber doch nicht durch Herumdrücken. Deshalb mein Appell: Wir können nicht per Ordre de Mufti sagen, jetzt interessiert uns alles nicht mehr, sondern wir erwarten, dass dieser Prozess, der eingeleitet ist, die Wahrheit zu benennen und auch Schuld zu benennen und nicht nur strafrechtliche Schuld, sondern auch politische Verantwortung und moralische Schuld zu benennen und zu besprechen, weitergeführt wird. Das ist ein heilsamer Prozess und er führt letztendlich zur Befreiung. Jetzt so einen künstlichen Kitt da drüberzumachen und zu sagen, nun seid mal alle schön friedlich, ohne dass die Dinge, die besprochen werden müssen, auch besprochen worden sind, das wird ein fauler Friede und auf den möchte ich nicht bauen und wir haben ihn auch nicht nötig. Wir haben einen anderen Weg eingeschlagen.
Klein: Der frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Bürgerrechtler und Pfarrer Joachim Gauck, heute Morgen im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Ich bedanke mich für das Gespräch, Herr Gauck.
Gauck: Auf Wiederhören.
德国统一后设立了一个机构,负责管理前东德国家安全部收集的档案材料。该机构的前任负责人约阿希姆8729;高克主张,对过去的历史做出进一步的整理评价。本周一(11月9日),高克在接受德意志广播电台采访时表示,明确真相与罪责是一个有益的过程,必须继续进行下去。
记者:在柏林墙倒塌20年后的今天,对您而言最为关键和主要的感受是什么?
高克:幸运与感激。其实我并不总是大众中的一员,但在这一点上我和大部分人民都有同样的感受,不仅仅是因为柏林墙的倒塌。柏林墙的倒塌是一个很好的信号,它已经成为了一个标志,不仅我们德国人,现在全世界都知道这个历史时刻。但我一直思考,柏林墙的倒塌并不是偶然发生的,也不是因为戈尔巴乔夫是如此的友好,而是因为在那之前四个星期,也就是1989年10月9日,莱比锡有数千人战胜了自己的恐惧和软弱,走上街头高喊:我们是人民。当时产生了一种强大的、出人意料的力量,使我们自我克制,同时这股力量也促使执政者思考,必须要发生一些什么。对于一个获得解放的国家来说,这空间太过狭窄,于是柏林墙被推翻了。在我看来,就是这样。我会回想1989年的秋天,那个在秋季到来的"春天"。我当时在罗斯托克,在这个城市,人们第一次真正地大规模聚集在街头,那是在10月19日,莱比锡的和平游行则是发生在10月9日。人们克服了常年累积的恐惧,鼓起勇气,进行反抗,并重新定义自我,高喊"我们是人民"。这一切酝酿了11月9日的到来,并赋予这一天以特别的庄严与力量。当人们赋予自己权利时,柏林墙倒塌了,这是一个奇妙的象征。
记者:经年累月,如果这一历史画面被那些不了解前东德,或者说没有在成年之后经历前东德年代的人们逐渐淡忘,您对此是否有忧虑?
高克:如果人们总是沉溺于无知,而不热衷于政治觉醒,那当然值得担忧。只是我们不可能生活在其它的时代。总是有很多人怀旧,战后也是。可惜我已经是第二次经历这样的情形:有人说,希特勒时代也并不是一切都那么糟糕,既然有了这样的话,那么他们也可以说当时的体制也并不是那么糟糕。这就好比智利人、阿根廷人或是西班牙人在说,啊,皮诺切特时代、魏地拉时代或是佛朗哥时代也不是那么糟糕。有这样的人,他们没有认识到自由的好处,他们仅把把自由看作是人们可以失去的空间。这种想法是可悲的,我很高兴,德国的政界也考虑到那些同大多数人观点不同的人的视角。
记者:现在左翼党的力量进一步加强,要提出的一个关键问题是:如何针对个别的情况对待过去的历史?勃兰登堡州州长马蒂亚斯8729;普拉策克主张,那些曾经为前东德国家安全部工作的人也应当被接纳。他做了一个有趣的比较,战后在联邦德国,纳粹和党卫队成员也有机会。您认为这是一个正确的主张么?
高克:现在,马蒂亚斯因为他关于党卫队的言论已经遭受了足够多的责难。但是我们还必须要说以下几点:首先,我们没有像战后时期"去纳粹化"那样实行"去共产主义化",当时有200多万人被剥夺公职。第二,当时从公共事业部门中清除曾为前东德国家安全部工作的人员,也只去除了50%的国安部工作人员。在各州的内政部,比如警察局,有约50%的前情报人员在继续工作。现在我们再看一下,原来的共产党员以及30%到50%前情报人员可以继续留任。这已经不能说是同旧有体制特别对立。如果普拉策克还想要更进一步,那我认为,他不应马上提出庞大的和解计划,而是应该简单地说,他选择红红联合执政(社民党与左翼党)对于国家而言有哪些好处--他也的确这样做了。例如他认为,基民盟党内矛盾过大等等。我认为这并不好,原因是:和解是很简单的。如果做过错事的人说出真相,并且人们基于这个真相愿意立即直接和解,如果这真相中还含有认罪的成分,也许还有一点悔过之意,那么这本身就伴随着内在的团结与和解。但是只要左翼党从人员组成以及政治理论方面同过去的独裁还存在紧密的联系,那么许多人,也包括我,就会称之为"机会的民主主义者"。
记者:高克先生,马蒂亚斯8729;普拉策克这篇上周在《明镜周刊》发表的文章中有让我感到吃惊的地方。他在其中也举了例子。据我所知,过去的20年中,接受纳粹融入社会这一实践在联邦德国引发了抗议,也就是在1968年的时候。类似1968年的针对纳粹的事件在前东德并没有发生过。人们当然会问,现在柏林墙倒塌已经20年了,我们对待社会主义是否还需要采用"1968年"的方式?
高克:我们中的许多人都有这种感觉,您说得很对。人们从德国的政治文化中也感觉得到,1968年的运动在哪里发生了,而在哪里没有发生。人们从许多其它的事情上可以感觉到,东德的企业中没有自由工会,我们的学校里举行升旗仪式,开设军事课程,我们没有校报和班长,有的是德国自由青年联盟书记。自由的企业和学校与独裁时代的企业和学校是不同的。这当然是值得反思的。我们为什么这样使自己适应那个社会?为什么我们承担个人的责任是如此困难?不是因为东德人性格脆弱。东德人是伟大的,但其中也有一些不理智的人,就像全世界各地的人一样。但是他们已经做了很多。他们只是还需要更长的锻练时间,去培养这种独立负责的行为方式。西部在这方面当然有一定的优势,但仅此而已,这并不是性格方面的优势。
记者:现在20年过去了,您认为,这些所欠缺的训练是否已经得以弥补?或者说,另一种梳理历史的方式将获得成功?
高克:值得注意的是,同战后不同,我们马上开始睁大眼睛,采取公开行动,将共产主义非法化。我们了解关于共产主义的一切,我们通过前东德国家安全部收集的卷宗了解到它的精密结构。我们从68年的运动中吸取了经验。因此我们对待独裁的做法不是对其保持缄默,或是将它掩盖。特别值得注意的是,现在我们有很多知情者,同时却有很多西德人说,请不要再提过去的历史,我们根本就不愿意知道得那么详细。而且我们也并不确切地知道,什么时候这种作用影响到了公众,这种道德净化的回忆,人们承认自己的罪过,允许悲痛和羞愧。就这一点而言,我们一直在等待一种比个别政治家或个别团体的表态更深入的行动,这样民主社会主义党(PDS)那些真正理解民主的人们,能够开始对其党内的红色反动分子直言不讳,将自己同那些对独裁进行美化和曲解的人区分开来。
记者:您还指出:在这种情况和体制之下,如果犯了错的人认罪,但人们是在一种人人都不希望出现的情况下,也就是在压力之下做出决定,同谁合作,付出什么样的代价,考虑什么对我自己的事业是有价值的,这是否起作用?现在这还重要么,或者说这是无所谓的?
高克:不,一个人是否使自己适应环境,这当然不重要。我之前也说了,那些合格的人能够继续工作。他们也没有被清除出去。我指的是德国统一社会党(SED)的成员。但是罪过是值得关注的。许多人认为,人们不必谈论它,它能够自动消失。我们德国人学到的经验正是:一个国家如果承担其罪责,那么它就不会迷失自我,这个国家就会获得新的面貌,是可以信赖的,这不仅是针对我们周围的世界,对于本国的国民也是如此。这样,同本民族的距离会转变成肯定,但并不是通过逃避。因此我呼吁:我们不能说我们不再对任何事情感兴趣。而是我们期待这个进程能够继续下去:澄清真相与罪责--不仅是刑事方面的罪责,还包括政治责任与道德上的罪恶。这是一个有益的过程,最终能够实现解脱。现在,如果自欺欺人地说,一切都非常和平,而不去探讨那些应当探讨并正在探讨的东西,那这将是一种虚假的和平,我不愿意指望这种和平,我们也不需要这种和平。
作者:Bettina Klein / 余思
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